Der April 2017. Ich weiß es noch genau. Damals dachte ich: Ich habe alles irgendwie im Griff. Und vielleicht hatte ich das sogar – zumindest für einen Moment. Mein Sohn Mika war damals sechs Jahre alt. Gerade frisch eingeschult. Hochsensibel. Hochfunktional. Und zutiefst überfordert von einer Welt, die laut, chaotisch und unberechenbar ist. Mika lebt mit Autismus – auch wenn das zu dieser Zeit noch kaum jemand richtig verstanden hat. Manchmal nicht mal ich. Schule: Ein täglicher Drahtseilakt Mika ging regelmäßig zur Schule – zumindest meistens. Wenn er nicht komplett überreizt war oder schon beim Aufwachen das Gefühl hatte: Heute geht es nicht. Manche Tage begann er zur zweiten Stunde, manche gar nicht. Und wenn er da war, hing alles von seiner Tagesform ab. Ich erinnere mich an Gespräche mit Lehrkräften, an das ständige Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Ich war alleinerziehend mit drei Kindern. Organisierte Spielstunden, Schulweg, Miete, mein neuer Job ab dem 18. April. Immer wied...
Ein Leben mit Autismus. Eine Familie mit dem Leben im Spektrum. Pupertät. Kindheit. Alle Herausforderungen im Alltag.