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Unser Weg mit Mika – Ein Zwischenstand aus dem Alltag mit einem besonderen Jungen ein Bericht der Mutter

Ein Erfahrungsbericht aus dem Jahr 2017 von Mikas Mutter Mika kam im April 2010 zur Welt – ein strahlender Junge mit einem besonderen Blick auf die Welt. Heute, im Jahr 2017, schaue ich als Mutter mit Stolz, Erschöpfung, aber vor allem mit unendlicher Liebe auf die Entwicklungen und Herausforderungen zurück, die wir gemeinsam gemeistert haben. Ein Alltag zwischen Schulbesuch und innerem Widerstand Seit seiner Einschulung im September 2016 hat sich viel verändert. Mika geht regelmäßig zur Schule – mit ein paar Ausnahmen. An manchen Tagen braucht er einfach mehr Zeit und schafft es erst zur zweiten Stunde. Und an Freitagen sagt sein Körper manchmal einfach „nein“. Seine Teilnahme am Unterricht ist stark von seiner Tagesform abhängig. Denn: Mika kämpft nicht gegen Schule – er kämpft mit dem Verlassen des sicheren Zuhauses, mit der Reizüberflutung draußen, mit all den lauten Stimmen in seinem Kopf. Seine Unruhe beginnt oft schon lange, bevor er überhaupt das Haus verlässt. Der Schulstart: ...

Mika – Ein Jahr voller kleiner und großer Schritte Ein persönlicher Rückblick aus dem Spielraumjahr 2015 von Lisa

Als ich Mika im Frühjahr 2014 im Rahmen meines Freiwilligen Sozialen Jahres bei AuJA-Spielräume kennenlernte, war mir noch nicht bewusst, wie sehr mich dieser kleine Junge beeindrucken würde. Seitdem begleite ich ihn regelmäßig drei Mal pro Woche für jeweils zwei bis vier Stunden – mal zu Hause, mal im Kindergarten. In dieser Zeit durfte ich erleben, wie viel Entwicklung in kleinen Schritten möglich ist, wenn Vertrauen, Geduld und echte Beziehung die Basis bilden. Wachstum in Sprache und Sozialverhalten Mika hat sich im letzten Jahr enorm verändert. Seine Fähigkeit, Bedürfnisse zu äußern und Konflikte mit kleinen "Deals" zu entschärfen, ist deutlich gereift. Er erwartet mich inzwischen mit konkreten Spielideen und kreativen Vorstellungen. Die Spielzeit ist für ihn zu einem festen, wichtigen Ritual geworden. Im Spielraum fördern wir gezielt die Interaktion – Blickkontakt, Sprache, Flexibilität und fantasievolles Spiel stehen im Mittelpunkt. Wichtig dabei: alles geschieht auf ...

Kennst Du jemanden?

Seit einem Jahr Zuhause!  Ja mein Sohn legt zwar großen Wert auf die ganz genauen Abläufe seines Alltags, aber der Kontakt zu anderen Menschen oder besser, abstrakter, Personen, sind ihm nicht so wichtig. Aber nicht wichtig, wie mögen, sonder wichtig, wie zuviel für mich. Er hat in der 7ten Klasse einen rießigen Sprung zu seiner Abgrenzung gemacht. Die Inklusion Schule konnte er einfach nicht mehr machen. Nicht weil er dem Unterricht nicht folgen konnte, wegen der Schwierigkeiten des Schulstoffes, nein, die Probleme waren alle Dinge und Sachen, Gegenstände und Geräusche seiner Mitschüler. Auch der Raum oder besser gesagt, die Räume, das ständige Wechseln der Räume zu jeder neuen Schulstunde. Er war zur gleichen Zeit noch in der Tiefenpsychologischen Therapie und wir oder viel mehr ich, versuchte noch durch Neurofeedback schlimmeres abzufedern. Mein Sohn ging nach der Schule erstmal nicht aus dem Auto. Meist blieb er bis zu 3 Stunden im Auto bis er dann im den Pool sprang um sich "...

Montag oder Dienstag oder?

Montag ist wie Dienstag, Dienstag wie Mittwoch bis Freitag und Wochenende, dann alles wieder von vorne. Nach einer weiteren viel zu langen späten Nacht, versuche ich von 4 Uhr früh bis 9 Uhr, 9:30 Uhr zu schlafen. Immer bin ich in Gedanken, mich exakt vorzubereiten auf alle Vorkommnisse und Eventualitäten, die da auf uns treffen könnten. Komplizierter ist das geworden, weil Lukas älter geworden ist und selbstbestimmter. Als er kleiner war, war vieles noch leichter zu lenken, zu umgehen. Mit Belohnung oder liebevoller Verhandlung. Jetzt ist das sehr schwer geworden in die Verhandlung zu gehen, er hat ganz klare Grenzen und diese sind nicht zu umgehen. Zumindest derzeit nicht. Ein Nein ist ein Nein, dass bleibt das auch, egal on ich dann sage, dann gibt es das und das nicht. Lukas fühlt sich auch überhaupt nicht wie ein Kind. Oder ein vergleichbarer Jugendlicher in seinem Alter. Im allgemeinen möchte er mit Teenager als solches nichts zu tun haben. Sie sind im zu laut, zu frech den Erwac...

"Autismus in der Pubertät: Einzigartige Einblicke & Herausforderungen"

Deutsch & Englisch In der Welt meines Sohnes, einem Teenager mit hochfunktionalen Autismus, beginnt ein "normaler" Sonntag nicht um 8 Uhr, sondern um 5 Uhr morgens. Seit seiner Diagnose im Alter von drei Jahren hat sich unser Alltag geprägt von einzigartigen Herausforderungen und Freuden im Umgang mit Autismus. Autismus ist vielfältig und individuell – jeder Autist ist anders! Kennst Du einen Autisten kennst Du einen. Zurück zu unserem Sonntag, der um 14 Uhr (!) für ihn, früh ist. Ein Jugendlicher, der gerne spät ins Bett geht und noch später aufsteht. Doch nun steht er auf und sehnt sich nach seinem "Kaffee", einem Energy Drink, begleitet von Müsli. Seit etwa drei Monaten hat er den oberen Stock nicht mehr verlassen. Alles hat sich verändert, nicht notwendigerweise besser oder schlechter, sondern anders.  Als Kleinkind war das aufgrund seiner fehlenden Sprache sehr schwer und nun ist jeder Tag schwer, wegen seiner vielen Worte. Geballt mit vielen klaren, sehr e...